Die aktuelle ARD/ZDF Onlinestudie wurde ganz frisch veröffentlicht und wie sollte es auch anders sein, sowohl die Nutzerzahlen im Internet als auch die Dauer der Onlinenutzer steigen weiterhin. So sind mittlerweile 54,2 Millionen Deutsche im World Wide Web unterwegs, was einen Zuwachs zum Vorjahr von (nicht wirklich beeindruckenden) 1,3 Prozent zur Folge hat. Immerhin.
Auch wenn die Onlinestudie aus dem Hause ARD und ZDF jedes Jahr aufs Neue interessant ist und die vielleicht repräsentativsten Zahlen aller deutschen Studien bietet, was die Internetnutzung im Allgemeinen betrifft, so lag mein Fokus natürlich auf dem Bereich Web 2.0 / Communities. Obwohl mir die Begrifflichkeit „Web 2.0“ auf Grund ihrer nicht vorhandenen Aktualität immer wieder übel aufstößt, komme ich in diesem Blogpost nicht um sie herum, schließlich ist sie ein fester Bestandteil der Onlinestudie.
Beim Vergleich der Nutzung der unterschiedlichen Web-2.0-Anwendungen wird deutlich, dass nicht nur die Videoportale, wie zum Beispiel YouTube oder Vimeo, sondern auch private Netzwerke und Communities seit 2007 einen stets wachsenden Prozentsatz aufweisen. So werden YouTube & Co. von 60 Prozent der Deutschen gelegentlich genutzt, private Netzwerke und Communities schaffen es ebenfalls auf starke, aber verbesserungswürdige, 46 Prozent.
Im internationalen Vergleich ist hier sicherlich noch Luft nach oben. Dennoch ist hervorzuheben, dass die Entwicklungen in Bezug auf die Nutzung privater Communities innerhalb der vergangenen sechs Jahre positiv waren, wie der folgenden Abbildung entnommen werden kann.
Dass Twitter mein persönliches Lieblingsnetzwerk ist, ist hinlänglich. Daher freut es mich, wenn auch hier die Statistiken im Hinblick auf die Nutzungszahlen in die Höhe schießen. Zwar sind sieben Prozent keine Hausmarke, die Steigerung von mehr als dem Doppelten im Vergleich zu 2011 ist allerdings äußerst eindrucksvoll.
Insbesondere bei Twitter bin ich mir sicher, dass hier noch einiges passieren wird. Generell ist das Potenzial für das Internet und Social Media in Deutschland längst noch nicht ausgeschöpft. So hinken wir im Vergleich mit den anderen 27 EU-Staaten noch immer im Mittelmaß. Deutlich wird dies bei der Online-Durchdringung, welche laut dem Blog von Richard Gutjahr im Durchschnitt bei 76 Prozent liegt. Wir Deutschen liegen mit gerade einmal 1,2 Prozentpunkte darüber.
Letztendlich steht fest, dass das Interesse am WWW und auch dem Social Web weiterhin steigt. Das sollte uns Webworker weiterhin rosig stimmen, denn es sieht so aus, als wäre dieses verrückte Cyberspace doch keine Blase, die bald platzen wird. Lassen wir uns also überraschen, was uns die Zukunft noch bringt.
Die komplette Studie gibt es unter ard-zdf-onlinestudie.de.
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