Seit ungefähr einer Stunde tönen meine Lautsprecher „Der Tag wird kommen“ von Marcus Wiebusch in Endlosschleife. Je öfter ich den Song des Kettcar-Frontmanns über mich ergehen lasse, umso besser gefällt er mir. Nicht wegen der Melodie oder der unverkennbar guten Stimme von Wiebusch. Nein, es ist vor allem der Text, der hängen bleibt.
Ein Lied, das unheimlich mutig, aber auch ebenso ehrlich wie gut ist und ein Thema behandelt, vor dem sich unsere Gesellschaft noch immer versteckt anstatt dagegen anzukämpfen: Homophobie im Fußball. Mit dem neu geschaffenen Kurzfilm zum bereits vor Monaten veröffentlichten Song ist Wiebuschs „Baby“ nun endlich vollendet.
Finanziert wurde der Kurzfilm mit Hilfe von mehr als 1.000 Crowdfunding-Unterstützern, die gute 55.000 Euro für das Projekt einbrachten. Eine Investition, die sich definitiv gelohnt hat. Als Drehorte wurden verschiedene Fußballstadien der Bundesliga genutzt, während die Nebendarsteller aus Fans der Vereine FC St. Pauli, TeBe Berlin, Schalke 04, Bayern München und einigen anderen bestanden. Der Drehbuchautor war übrigens kein geringerer als Marcus Wiebusch selbst, der in seinem Kurzfilm den Lebensweg eines homosexuellen Fußballprofis wiedergibt.
Zwar hat das YouTube-Video bisher noch nicht die Marke von 50.000 Aufrufen überschritten, aber ich bin mir sicher, dass dies nur eine Frage der Zeit ist. Nicht etwa, weil sich Der Tag wird kommen just in diesem Moment seinen Weg durch die sozialen Netzwerke bahnt und in absehbarer Zeit zu einem wahren Viral mutieren wird, sondern vielmehr (und das ist eher Wunschgedanke als Realität), dass es schon bald auf den Leinwänden und Videowürfeln der Sportarenen dieses Landes zu sehen sein wird.
Ich wiederhole mich nur ungern, aber Hut ab, Daumen hoch oder was auch immer für eine Aktion, die einfach viral gehen MUSS. Meinen Teil dazu habe ich mit dem heutigen Blogpost beigetragen. Jetzt seid ihr an der Reihe.
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