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Top 3 der Facebook-Partys

VonDaniel Schöberl

Top 3 der Facebook-Partys

Sie sind berüchtigt, beliebt und verhasst zugleich – Facebook-Partys! Alleine am vergangenen Wochenende musste die fränkische Polizei drei Partys verhindern, die über das größte soziale Netzwerk angezettelt wurden. Obwohl das Chaos in den Orten Roth, Hiltpoltstein und Wörth ausblieb, gab es auch schon einige Feiern, die ordentlich nach hinten losgingen. Hier meine Top 3:

1. Thessa: 16. Geburtstag mit 1.600 Gästen

Es war vor gut einem Jahr, als die Hamburgerin Thessa ihren 16. Geburtstag feiern wollte. Scheinbar aus Versehen hatte die junge Schülerin den Ort und die Uhrzeit für ihre Party öffentlich auf Facebook bekannt gegeben. Innerhalb kürzester Zeit verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer, sodass sich die kleine Seitenstraße im beschaulichen Bramfeld innerhalb kürzester Zeit zur Partymeile entwickelte.

Bereits um 20 Uhr, dem offiziellen Beginn der Geburtstagsfeier, versammelten sich mehr als 400 Leute im Vorgarten des Hauses von Thessa und ihren Eltern. Da der Platz zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr ausreichte, verteilten sich die Gäste zunehmend auch in den Gärten der Nachbarn, deren Stimmung sich zunehmend verschlechterte, was vor allem an der stets steigenden Anzahl der uneingeladenen Gäste lag.

Während der Vater der bis dato 15-Jährigen Schülerin bereits einen privaten Sicherheitsdienst organisiert hatte, sperrten die anwesenden Polizisten mitsamt ihren Schäferhunden die Straße, ließen allerdings weitere Feierbiester passieren, um keine Unruhe zu verbreiten und Krawalle zu riskieren.

Am Ende versammelten sich mehr als 1.600 Jugendliche, um die ihnen unbekannte Thessa zu feiern, die während der „Party“ aus lauter Verzweiflung sogar ihr Facebook-Profil löschte. Gebracht hatte dies jedoch nichts, denn bis zu diesem Zeitpunkt war die Veranstaltung bereits auf zahlreichen weiteren Profilen und Blogs zu finden, wodurch mehr als 11.000 Personen eine Einladung erhalten hatten.

Die teilweise untergetauchte Thessa hatte sich ihren 16. Geburtstag sicherlich etwas anders vorgestellt. Unvergesslich wird er aber dennoch bleiben.

2. „Abschiedstrinker“ in der Münchener S-Bahn

Ebenfalls im vergangenen Jahr bekam der MVV die Macht des von Mark Zuckerberg geschaffenen Netzwerks zu spüren. Da der Münchener Verkehrs- und Tarifverbund das im darauffolgenden Jahr eintretende Alkohlverbot in den S-Bahnen bekannt gegeben hatte, kam einigen Facebook-Nutzern die Idee, ein „MVV-Abschiedstrinken“ zu veranstalten und die Nachricht via Social Media zu verbreiten.

In dem Aufruf wurden zahlreiche Münchener dazu aufgefordert, Alkohol und Tabakwaren mitzubringen und in den S-Bahnen von Bayerns Hauptstadt zu verzehren. Mit steigendem Promillepegel sank auch das Niveau der äußerst unbeliebten Fahrgäste, was zu Zerstörungen von Beleuchtungen, Trennwänden und Scheiben führte. An insgesamt 50 Zügen entstand somit ein Schaden im niedrigen sechsstelligen Bereich.

Hier ein etwas konservativerer Bericht über die Aktion in Münchens S-Bahnen…

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=C7wV3HhgokI]

3. Horst Seehofer lädt zum persönlichen Kennenlernen

Soziale Medien dienen in erster Linie der Imagekommunikation. Dies dachte sich sicherlich auch Horst Seehofer, der Chef der CDU. Modern wollte er wirken und nah an potenziellen Wählern sein, doch einige titulierten den 63-jährigen Politikers aufgrund seiner misslungenen Facebook-Party auch schnell als Vollhorst 2.0 (Quelle: spiegel.de).

Über die Fanseite seines Facebook-Profils hatte Seehofer zu einer öffentlichen Party in den Münchener It-Girl-Schuppen P1 geladen. Doch anstatt zahlreicher „Gefällt mir“-Klicks erhielt der Frontmann der CSU jede Menge Widerworte und negative Kritik. So wollten viele seiner Fans wissen, wer die Kosten der bevorstehenden Party inklusive Polizeieinsatz trägt. Seehofer oder das Volk? Für die gegnerischen Parteien ebenfalls ein gefundenes Fressen, um gegen die Konkurrenz zu hetzen und selbst Pluspunkte zu sammeln.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=fzEHJZbzEyA]

Auf der Party gab sich Horst Seehofer nach außen stets gelassen, auch wenn er sicherlich etwas enttäuscht war, dass genauso viele Journalisten anwesend waren wie auch die eigentlich erwünschten Fans. Vielleicht sollte sich der in Ingolstadt geborene Politiker vor der nächsten Facebook-Party noch ein paar Tipps bei Thessa und Co. abholen, denn die wissen, wie man die Massen anlockt.

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Daniel Schöberl administrator

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