Am vergangenen Wochenende stand von meinem damaligen Sportmanagement-Studium in Salzgitter die jährlich stattfindende Absolvententour auf dem Programm. In diesem Jahr ging es ins Allgäu, wo fleißig offline mit älteren und jüngeren Jahrgängen genetzwerkt, gesportelt und auch gefeiert wurde. Doch eine Nacherzählung soll nicht der Sinn und Zweck des heutigen Beitrages sein, sondern nur die Steilvorlage zur eigentlichen Thematik.
Irgendwann zu später Stunde während des besagten Ausfluges fiel urplötzlich der Begriff Digital Native, der nach dem ein oder anderen Kaltgetränk gar nicht mehr so leicht auszusprechen war. Verwundernswert war zudem die Reaktion einiger weniger, ehemaliger Kommilitonen, die mit dem Anglizismus rein gar nichts anzufangen wussten, was man ihnen auch nicht übel nehmen kann. Nicht jeder kennt die zahlreich vorhandenen und oftmals diffusen Ausdrücke des World Wide Webs.
Ich als Internetmensch sehe mich aber dennoch gezwungen, ein wenig Aufklärung zu betreiben, was letztendlich auch der Grund für meinen heutigen Blogpost ist.
Was ist eigentlich so ein Digital Native?
Ins Deutsche übersetzt hat man es bei Digital Natives mit „digitalen Eingeborenen“ zu tun. An und für sich sind das Personen, die nichts anderes kennen als das digitale Leben und damit groß geworden sind. Die Generation YouTube beispielsweise, von der immer häufiger die Rede ist, auch wenn diese fast schon zu jung ist und eher einen aktuelleren Namen verdienen sollte. Vorschläge dafür nehme ich gerne entgegen.
Müsste man ein Geburtsjahr bestimmen, ab wann man sich als Digital Native bezeichnen könnte, so läge man mit dem Jahr 1980 sicherlich nicht allzu falsch. Wer allerdings nichts mit dem Internet im Allgemeinen und insbesondere dem Social Web am Hut hat, der sollte sich auch nicht mit dem Titel schmücken dürfen. Fest steht, dass die Digital Natives eine Generation sind, die problemlos innerhalb des Web 2.0 mit den einzelnen Kanälen umgehen können und sich unter anderem auch als Online-Netzwerker, Blogger oder Podcaster verstehen.
Wikipedia, der Brockhaus der Neuzeit, beispielsweise beschreibt die Digital Natives als Personen, „die mit digitalen Technologien wie Computern, dem Internet, Mobiltelefonen und MP3-Player aufgewachsen sind“. Diese Definition ist nicht nur einleuchtend, sondern kommt meiner obigen Beschreibung sehr nahe, auch wenn ich das Handy und den Walkman 2.0 in Form eines MP3-Players völlig außer Acht gelassen habe. Als Digital Native ist man halt doch zu sehr auf das Internet fixiert.
Großes Potenzial zum Philosophieren
Wie auch schon am vergangenen Wochenende mit meinen ehemaligen Studienkollegen, drehte die Begrifflichkeit ihre Runde und sorgte auf Grund verschiedenster Erklärungsansätze für reichlich Diskussionsstoff. Man kann lange darüber philosophieren, was einen Digital Native tatsächlich ausmacht und welche Voraussetzungen er erfüllen muss, um den Titel in seiner Twitter-Beschreibung wahrheitsgemäß verwenden zu dürfen.
Mir eigentlich egal, wer sich alles als solcher bezeichnet. Für mich ist ein Digital Native zusammenfassend eine Person, die von klein auf eine Menge Enthusiasmus für den digitalen Wandel aufbringt, der die rasante Weiterentwicklung nicht zu Kopf steigt und die zum Bedienen einzelner Netzwerke weder eine Gebrauchsanweisung noch Papa oder Mama zur Hilfe benötigt. Ein Digital Native hat einfach seit frühen Jahren tierisch Bock auf dieses ganze Internet-Gedöns.
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