Ein Blick auf mein mittlerweile fast schon eingefrorenes Reiseblog verrät mir, dass es nach fast drei Jahren eigentlich mal wieder an der Zeit wäre, den Rucksack zu packen, mehrere Wochen durch fremde Länder zu ziehen und neue Kulturen zu entdecken. Immer wieder auftretendes Fernweh, die Angst etwas zu verpassen und vielleicht auch das Streben nach Unabhängigkeit bestärken dieses Vorgehen in regelmäßigen Abständen.
Die alltägliche Arbeit im Angestelltenverhältnis, ein fester Lebensmittelpunkt sowie das nötige Kleingeld für die Umsetzung eines längeren Trips auf einem anderen Kontinent, lassen ein solches Vorhaben dann aber doch eher als utopischen Gedankenfurz wirken anstatt greifbarer Realität. Doch genau dieser Utopie wird Abhilfe geschaffen, nämlich durch das digitale Nomadentum.
Protagonisten hierbei sind die so genannten digitalen Nomaden oder auch Internet-Nomaden. Wikipedia definiert diesen Kreis von Personen im Singular auch „als Arbeitnehmer, der fast ausschließlich digitale Technologien anwendet, um seine Arbeit zu verrichten und der einen Lebensstil führt, der eher als nicht sesshaft zu bezeichnet ist.“ Meine eigene Definition, geprägt von unbändigem Reisedurst und keinerlei Erfahrungswerten, lautet hingegen wie folgt:
„Digitale Nomaden sind Weltenbummer, die den Mut und Ehrgeiz besitzen, ihre Arbeit mit auf Reisen zu nehmen und auf Grund eines fortwährenden Fortschrittes der Technik die Möglichkeit haben, ihr monatliches Einkommen an Orten zu verdienen, wo andere Urlaub machen.“
Die obigen Zeilen bestärken sicherlich, dass auch ich schon des Öfteren mit dem Gedanken gespielt habe, digitaler Nomade zu werden, weitere Planungen allerdings immer am Mut oder Ehrgeiz scheiterten. Vielleicht ist es aber auch diese gewisse Sicherheit, welche wir innerhalb Deutschlands haben. Warum auch sollten wir das gemachte Nest, indem man sich pudelwohl fühlt, auch verlassen? Mit eben dieser Thematik habe ich mich im Detail beschäftigt.
Welche Fragen sind vorab zu klären?
Um nicht vollkommen naiv in die Ferne zu verreisen, wie es regelmäßig in wöchentlichen Doku-Shows à la „Goodbye Deutschland“ oder „Auf und davon“ zu sehen ist, sollten vorab unbedingt ein paar Fragen geklärt werden:
Erst im Anschluss an die Beantwortung der obigen Fragen lohnt es sich tatsächlich mit den weiteren Planungen bzgl. Wohungssuche, Visum, Aktualisierung der Reiseunterlangen und Auswahl der Krankenversicherung, fortzufahren und von einem Auslandsaufenthalt zu träumen.
Die Vorteile eines digitalen Nomaden liegen auf der Hand
Schmackhaft sind vor allem die zahlreichen positiven Aspekte, denen ein Internet-Nomade begegnet. An oberster Stelle steht neben dem Arbeitsplatzwechsel an einen beliebigen Wunschort auch das Kennenlernen neuer Kulturen. Von Fernweh sollte somit keine Spur mehr sein.
Da der gewöhnliche Webworker zum Arbeiten in der Regel lediglich ein Notebook inklusive Internetverbindung sowie ein funktionierendes Smartphone benötigt, hat man sein transportables Büro stehts bei sich. So steht es einem digitalen Nomaden frei, ob er seinen täglichen Aufgaben auf der Terrasse eines Bungalows am Strand oder einem Straßencafé beziehungsweise Coworking Space in einer pulsierenden Metropole nachgeht.
Auch die Rücklagen, die man für eine längere Rucksacktour aufbringen muss, halten sich in Grenzen, schließlich ist es das primäre Ziel während des Reisens vorwiegend zu arbeiten, um grundlegende Kosten damit zu decken. Je nach Land spielen einem die günstigen Lebenshaltungskosten zusätzlich in die Karten. Wer sich beispielsweise für eine bestimmte Zeit in Bangkok niederlässt, dem stehen im Gegensatz zu Deutschland weitaus günstigere Aufwendungen für Miete und Nahrungsmittel entgegen.
Ein weiteres Pro ist die Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass man stets weltoffen, aufgeschlossen und kommunikativ ist sowie keine Berührungsängste hat, auf fremde Personen zuzugehen. Der Kontakt mit Einheimischen verschafft einem zudem einen exklusiven Einblick in die Kultur sowie Geheimtipps für Wochenendtouren zu ganz besonderen Destinationen, die gewöhnlichen Touristen oftmals verwehrt bleiben.
Die negativen Aspekte des digitalen Nomadentums
Da ich, wie dem bisherigen Blogpost höchstwahrscheinlich zu entnehmen ist, außerordentlich begeistert vom Arbeiten in der Ferne bin und ich die Euphorie bezüglich eines Nachahmens nicht allzu sehr bremsen möchte, sind die Nachteile in einer Aufzählung ohne jegliche Begründung aufgelistet:
Wer sich dazu entscheidet für eine bestimmte Dauer ins Ausland zu gehen, sollte im Vorhinein ab und an auch mal die rosarote Brille absetzen und sich mit potenziellen Problemen gezielt auseinander setzen. Typisch deutsches Sicherheitsdenken sozusagen, welches während dem Auslandsaufenthalt allerdings Gold wert sein kann.
Ich selbst lese immer wieder gerne Artikel von Personen, die eben just in diesem Moment an ihrem Wunschziel tätig sind und das Recht haben, sich mit dem Titel „digitaler Nomade“ schmücken zu dürfen. Ob überhaupt und wann ich tatsächlich in deren Fußstapfen treten werde oder ob ich dann doch lieber weiterhin als reiner Backpacker durch die Welt ziehe, darüber lässt sich streiten.
Fest steht, dass das Reisefieber stets vorhanden ist und das digitale Nomadentum eine gute Möglichkeit ist, neue Länder und Kulturen kennen zu lernen, auch für mich. Im Fokus sollte dabei allerdings immer die tägliche Arbeit stehen und nicht die trügerischen Verlockungen der ausgewählten Destination. Andernfalls ist das Abenteuer Ausland schnell passé.
Über Kommentare von digitalen Nomaden oder denjenigen, die es noch werden wollen, freue ich mich mindestens genauso, wie über Verlinkungen zu interessanten Blogs zu einer äußerst spannenden und ereignisreichen Thematik.
ein sehr interresanter und spanemnder Block eintrag
gruß Uwe
Hallo Uwe,
freut mich natürlich sehr, dass dir der Blogeintrag gefällt.
Viele Grüße,
Daniel.
Guter Artikel! Mir gefällt, dass du die Vorteile, aber eben auch die Nachteile aufzeigst. So kann jeder beide Seiten der Medaille verstehen und sich überlegen, ob es etwas für ihn ist! ^^
Hallo Tim,
freut mich natürlich, dass dir der Artikel gefällt. Da ich mir selbst schön öfters Gedanken über das digitale Nomadentum gemacht habe, ist es für natürlich auch wichtig, nicht nur die positiven Seiten darin zu sehen. Das wäre sonst vielleicht auch etwas zu blauäuig. 😉
Viele Grüße, Daniel.
Guter Artikel! Mir gefällt, dass du die Vorteile, aber eben auch die Nachteile aufzeigst. So kann jeder beide Seiten der Medaille verstehen und sich überlegen, ob es etwas für ihn ist! ^^
Hallo Daniel,
vielen Dank für Deinen Artikel!
Auch mir geht es momentan so, dass ich in der Planungsphase zum digitalen Nomaden bin!
Erste kleinere Projekte laufen und ich hoffe stark, dass ich in wenigen Monaten soweit bin und meinem Freiheitsgedanken LEBEN kann!
Bin gespannt ob Du Dich auch dazu durchringen kannst. Werde Deinen Blog verfolgen.
Alles Gute
Henrik
Hallo Henrik,
klasse, dass es dir aktuell ähnlich wie mir geht. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du dich schon bald mit dem Titel „Digitaler Nomade“ schmücken kannst. Würde mich natürlich freuen, von dir zu hören, wenn es soweit ist.
Viele Grüße, Daniel.
P.S.: Starker Blog über Las Vegas.
Hallo Daniel,
vielen Dank für Deinen Artikel!
Auch mir geht es momentan so, dass ich in der Planungsphase zum digitalen Nomaden bin!
Erste kleinere Projekte laufen und ich hoffe stark, dass ich in wenigen Monaten soweit bin und meinem Freiheitsgedanken LEBEN kann!
Bin gespannt ob Du Dich auch dazu durchringen kannst. Werde Deinen Blog verfolgen.
Alles Gute
Henrik
[…] nicht so abwägig. Gäbe es da nicht ein paar Spaßbremsen, auf welche ich in einem vergangenen Blogpost über digitale Nomaden bereits näher eingegangen […]
[…] nicht so abwägig. Gäbe es da nicht ein paar Spaßbremsen, auf welche ich in einem vergangenen Blogpost über digitale Nomaden bereits näher eingegangen […]
[…] ich sehr froh darüber, dass es dem geschätzten Julian Grandke ähnlich wie mir ergeht und ihn das Leben als Digitaler Nomade nicht weniger fasziniert. Über ein eigentlich anderes Projekt, welches wir beide in Angriff nehmen […]
[…] launchte ich mit Julian Grandke zusammen im August das Projekt I Am Digital, das primär vom Leben als digitaler Nomade handelt und bei dem wir beide mit großem Enthusiasmus dabei sind. Auch mein Reiseblog […]
[…] habe ich mich Anfang 2013 auseinander gesetzt. Kein Wunder, dass ein Beitrag zu diesem Thema wie Digitale Nomaden: Arbeiten, wo andere Urlaub machen nicht lange auf sich warten ließ. Dass ich selbst zu einem mutieren würde, war jedoch zu diesem […]
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