Kein Mensch kennt Michael Lee Johnson – zumindest noch nicht. Denn der Brite hat sich etwas in den Kopf gesetzt, was schon bald um die Welt gehen könnte. Und genau das ist der Punkt, schließlich hat sich der Brite vorgenommen, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre ohne jegliches Hilfsmittel von Peking nach London zu marschieren. Dokumentiert wird das Ganze mit Hilfe der sozialen Medien.
Michael Lee Johnson wuchs im überschaubaren Ort Widnes in England auf, wo er bereits als kleiner Junge den Traum hatte, irgendwann die große weite Welt zu bereisen. Da er sich diesen Wunsch auch im Alter von 28 Jahren noch immer nicht erfüllt hatte und ihm der gewöhnliche Alltagstrott auf die Nerven ging, entschloss er sich zu dem mutigen Schritt, die kommenden Jahre als Full-time Freedom Walker zu arbeiten.
Arbeiten in dem Sinn, dass er sich die Reise insbesondere durch Sponsoren, Werbung auf seiner Website und Werbeplätze in seinen geplanten, wöchentlichen Webshows finanzieren lassen möchte. Auch eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Titel „Fund my Freedom“ hat der Webentwickler ins Leben gerufen. Bisher allerdings noch nicht so erfolgreich wie er es sich eigentlich erhofft hatte.
Seinen Traum lässt sich Johnson durch fehlende Einnahmen dennoch nicht kaputt machen. Am 26. Juli wird er bequem mit dem Flieger von London nach Peking fliegen, sich einen Tag Pause gönnen und dann am 28. Juli mit seinem außergewöhnlichen Trip den etwas längeren Heimweg antreten. Über China wird er per pedes Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Iran und Armenien durchqueren, bevor er die letzte Etappe durch zivilisiertere Länder innerhalb Europas antritt.
Da es das Ziel des Engländers ist, seine Reise in Form eines Buches und einer selbstgedrehten Dokumentation festzuhalten, dürfen wichtige Utensilien, wie zum Beispiel Mikrofone, Galaxy Nexus, Nokia Lumia und 2 GoPros natürlich nicht fehlen. Schließlich sollen Verwandte, Freunde und sonstige Interessierte über die sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und Google+ stets auf dem Laufenden gehalten werden. Ein bisschen Marketing in eigener Sache spielt sicherlich eine weitere bedeutende Rolle.
So plant Michael Lee Johnson unter anderem regelmäßige Google+ Hangouts aus abgelegenen Orten Asiens und Osteuropas, vorausgesetzt er verfügt über eine funktionierende Internetverbindung. Auch Updates auf Facebook und Twitter werden in regelmäßigen Abständen gepostet, so zumindest der Plan. Unterstützt wird das Ganze zusätzlich von einem GPS-Tracking auf Google Maps, um die Reise des Wandervogels für alle virtuell Mitreisenden möglichst gut nachvollziehen zu können.
Ich selbst bin ein großer Fan solcher Aktionen. Umso besser, dass dies im Zeitalter der Social Media auch in Echtzeit möglich ist und man nicht jahrelang warten muss, bis die langersehnte Dokumentation tatsächlich auf einem Spartensender zu oftmals unrühmlicher Uhrzeit ausgestrahlt wird. Daher bin ich bereits bestens für die Tour vorbereitet und folge dem etwas anderen Backpacker bereits auf sämtlichen Kanälen.
Wer noch mehr über den verrückten Briten erfahren möchte, sollte gleiches tun und sämtliche Informationen auf www.michaelleejohnson.com abgreifen.
Ganz nebenbei musste ich während dem Verfassen des Artikels immer wieder an ein Video denken, was mich schon in der Vergangenheit sehr beeindruckt hat. Es handelt von Christoph Rehage, der sich vor einigen Jahren ebenfalls zu Fuß durch Asien begab und dies anhand täglicher Schnappschüsse und Kurzvideos dokumentierte. Zwar ist die Strecke in „The Longest Way“ weitaus kürzer als die von Johnson geplanten 15.000 Kilometer, allerdings ist das Video ein guter Vorgeschmack auf das, was den Freedom Walker ab 28. Juli erwarten wird.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=5ky6vgQfU24&w=560&h=315]
Danke für den Beitrag, Meist bekomme ich solche Aktion erst nach ihrer Vollendung mit.
Lies mal hier rein http://www.alastairhumphreys.com/
Seine beiden Bücher sind Lieblingslektüre auf eigenen Wanderungen.
Hi Chris,
um ehrlich zu sein, habe ich dir für den genialen Link zu danken, den du gepostet hast. Wirklich eine starke Website, die enormes Fernweh weckt. Werde die Seite übers Wochenende nochmal genauer unter die Lupe nehmen.
Gruß, Daniel.
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