Nachdem ich gestern Abend in aller Ruhe im Internet surfte und mein Tweetdeck nebenher die einzelnen Tweets runterratterte, bekam ich immer wieder ein Wort zu Gesicht: KONY! Was es damit auf sich hatte, wusste ich bis dato noch nicht. Doch nach ein wenig Recherche wurde mir klar, dass hinter den vier Buchstaben ein ungemeiner (und vielleicht noch nie dagewesener) viraler Effekt steckt.
Vorab sollte ich allerdings klären, dass der Begriff „Kony“ vom Nachnamen eines vermeintlichen Massenmörders namens Josef Kony aus Uganda stammt. Er ist der Anführer der Lord´s Resistance Army, kurz LRA. Seit vielen Jahren terrorisiert die Rebellenarmee das in Ostafrika gelegene Land. Die Opfer sind fast ausschließlich Kinder, die entweder zu Soldaten ausgebildet werden, Vergewaltigungen zum Opfer fallen oder gar ermordet werden. Schlimme Szenarien, die sich da in Afrika abspielen.
Doch was hat es nun mit dem besagten viralen Effekt auf sich? Ganz einfach. Es ist das Ziel, den mit mehreren internationalen Haftbefehlen gesuchten Kony endlich zur Verantwortung zu ziehen. Daher hat die Organisation „Invisible Children“ einen knapp 30-minütigen Film mit dem Titel „Kony 2012“ produziert, der um die Welt gehen soll, um den Gräueltaten des Glaubenskriegers endlich einen Riegel vorzuschieben. Sieben Milliarden Menschen sollen die Fahndung aufnehmen.
Das Video hat es wirklich in sich und hat mich persönlich sehr nachdenklich gemacht und berührt. Schaut es Euch bei Gelegenheit mal an.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=Y4MnpzG5Sqc]
Wirft man einen Blick auf die Nutzerzahlen, so wird schnell deutlich, in welch kurzer Zeit sich das Video verbreitet hat und welch großes Aufsehen die ernsten Berichte über den schlimmen Alltag in Uganda erregt haben. Weltweit herrscht große Betroffenheit, was man insbesondere merkt, sobald man in seiner Twitter Timeline den Hashtag #kony eingibt. Mit dem Lesen einzelner Tweets kommt man nur sehr schwer hinterher.
Auffallend ist auch, dass es nicht nur Befürworter im Kampf gegen Joseph Kony gibt, sondern auch jede Menge misstrauische Personen. Doch um mir darüber eine Meinung zu bilden oder irgendwelche gewagten Thesen aufzustellen, habe ich kein Recht und zu wenig Hintergrundwissen. Meine persönliche Meinung ist, dass die Organisation „Invisible Children“ zu einer tollen Sache aufgerufen hat. Ich hoffe sehr, dass keines der Spendengelder in die falschen Hände gerät und auch tatsächlich das umgesetzt wird, was im Video angepriesen wird.
Was definitiv feststeht und mehr als klar ersichtlich ist, ist das enorme Potenzial der Social Media, um Nachrichten weltweit zu verbreiten. Während ich diesen Artikel schreibe, füllt sich auch langsam mein Newsfeed auf Facebook mit von Freunden geposteten Links zu „Kony 2012“. Einfach verrückt diese Welt der sozialen Medien!
Nähere Informationen über die gesamte Thematik findet Ihr auch unter www.invisiblechildren.com.
Es ist verrückt wie sich Leute manipulieren lassen wenn genug Pathos verbreitet wird. Es ist nicht abwegig anzunehmen, dass diese Mechanismen auch für „böse“ Ziele benutzt werden und die Menschen blind folgen würden.
@Abdurahman: Es bleibt natürlich zu hoffen, dass hinter der Aktion bzw. Organisation keine bösen Machenschaften stecken und das gespendete Geld auch tatsächlich gegen die Bekämpfung von Kony verwendet wird. Warten wir es ab…
Hallo, ich bin mal so frei und poste was auf der Seite. Sieht schoen aus! Ich bin auch seit einige Zeit mit WordPress beschaeftigt verstehe aber noch nicht alles. Dein Blog ist mir da immer eine willkommene Inspiration. Danke!
@Arne: Dann hoffe ich natürlich auch weiterhin, dass ich dich inspirieren kann. Gruß, Daniel.
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