Klicke „Gefällt mir“, wenn du…
Es gibt momentan eine Sache auf Facebook, die mir ziemlich auf die Nerven geht. Und zwar handelt es sich dabei um diverse Einträge unbekannter oder bekannter Personen bzw. Marken, die nahezu penetrant dazu auffordern, einen gewissen Beitrag oder ein bestimmtes Bild zu liken.
Bei den einzelnen Posts dreht es sich insbesondere um äußerst emotionale und provokante Themen oder Inhalte, aus denen man eventuell einen Mehrwert für sich ziehen könnte. Klickt man nicht auf „Gefällt mir“, dann hat man fast schon ein schlechtes Gewissen oder das Gefühl, einen sicheren Gewinn ausgeschlagen zu haben.
Hier mal zwei Beispiele, die sich in den vergangenen Tagen in meinem Newsfeed tummelten und scheinbar auf ewig dort verweilen werden, wenn sie nicht von einem weiteren Post mit einem provokanten „Call to Action“ abgelöst werden:
1. Beispiel: Die emotionale Ebene
via facebook.com
Natürlich liegt es auch mir am Herzen benachteiligte oder kranke Menschen zu unterstützen. Doch, was bringt es mir, wenn ich bei dem obigen Bild ein „Gefällt mir“ abgebe und ich keine Möglichkeit habe, den im Foto gezeigten Jungen, in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen.
Auch eine wohltätige Organisation, die mit dem Bild in Verbindung steht, kann man nicht ausfindig machen. Für mich also ein überflüssiger Beitrag, der sicherlich Emotionen anregt und den ein oder anderen ins Grübeln kommen lässt, dem Protagonisten in Form eines kleinen Jungen aber in keinster Weise hilft.
2. Beispiel: Der Mehrwert
via facebook.com
Im obigen Beispiele werden einzelne Fans fast schon dazu genötigt auf „Gefällt mir“ zu klicken, um auch tatsächlich die Chance auf ein paar wertlose Tickets vom Champions League Finale 2012 zu bekommen. Dass diese Form von Gewinnspiel nicht wirklich den Facebook Richtlinien entspricht, scheint dem Seitenbetreiber nicht ganz klar zu sein. Ebenso unverständlich für mich ist, dass tatsächlich so viele Fans an der Verlosung der gebrauchten Tickets mitmachen, deren Gewinnwahrscheinlichkeit im besten Falle bei 1 : 50.000 liegt.
Auch wenn die provokanten Aufrufe durchaus Erfolg für ein Unternehmen versprechen und einen Multiplikatoreffekt regelrecht erzwingen, steht für mich als privater Nutzer fest, dass mich solche Posts einfach nur nerven, zumal deren Anzahl stetig zu steigen scheint. Hoffentlich ist der Lebenszyklus dieses momentanen Trends nicht von allzu großer Dauer.
Daniel Schöberl administrator
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