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Digitale Entgiftung oder unsozial durch soziale Medien

VonDaniel Schöberl

Digitale Entgiftung oder unsozial durch soziale Medien

Soziale Medien sind toll und dieser ganze Internetkram sowieso. Doch in regelmäßigen Abständen mache ich mir schon meine Gedanken, ob das Aufsaugen von digitalen Inhalten nicht doch manchmal zu viel ist und eine kurzzeitige Entgiftung nicht längst überfällig wäre.

Digitale Entgiftung Gerade im Alltag fällt mir auf, dass es früher häufiger intensive Gespräche mit (Un-) Bekannten oder belanglose Smalltalks beim Warten auf die U-Bahn, an der Bushaltestelle oder an öffentlichen Plätzen gab. Das Smartphone hat den analogen Kommunikationsmarkt längst erobert und mit ihm zusammen auch die sozialen Medien, über die primär Informationen ausgetauscht werden.

Wie ist das so bei einem Social-Media-Junkie?

„Schon stark, dass du dich noch so gut mit Leuten austauschen und ihnen dabei in die Augen schauen kannst. Viele haben das verlernt.“ Diese Aussage kam von einem alten Freund, seines Zeichens Lehrer, der mich bei einem Besuch überspitzt darauf aufmerksam machte, dass ich doch eigentlich noch ganz gut offline kommunizieren kann, obwohl ich im Job und privat sehr viel Zeit vor dem Laptop, Tablet oder Smartphone verbringe.

Eben dieser Satz hat mich nachdenklich gestimmt und zu diesem Artikel bewegt, denn irgendwie sind Social Media wie ein Gift, das Menschen in eigene Welten abtauchen lässt, anstatt sich in einer gemeinsamen auszutauschen. Und nicht nur das, die Informationsflut, die wir nicht immer verarbeiten können, ruft Unkonzentriert in uns hervor und macht aus einem normalen Alltag einen hektischen – verbunden mit jeder Menge Stress.

Twittern beim wöchentlichen Tatort, das stündliche Checken von Facebook-Updates der digitalen Freunde, das Ertönen einer Nachricht aus einer WhatsApp-Gruppe und das Hochladen eines neuen Schnappschusses auf Instagram. All das lässt uns trotz aller Plattformen und Interaktionen darauf irgendwie unsozial werden, fast schon vereinsamen, wie das folgende Video „Look Up“ eindrucksvoll beweist.

Digitale Entgiftung oder einfach mal abschalten

Ziemlich nachdenkliches Video, wie ich finde, oder was denkt Ihr? Fakt ist, dass sich unsere Gesellschaft durch den Gebrauch mobiler Endgeräte verändert hat und dadurch unsere Kommunikation. Fakt ist auch, dass Digital Detox, also die digitale Entgiftung, durch diese Veränderung voll im Trend liegt. In Wikipedia wird dieser Begriff wie folgt definiert:

Digital detox refers to a period of time during which a person refrains from using electronic devices such as smartphones and computers. It is regarded as an opportunity to reduce stress or focus on social interaction in the physical world. Claimed benefits include increased mindfulness, lowered anxiety, better appreciation of ones environment and becoming more people-oriented.

Schade, dass ich im Juni einen Vortrag von juna im netz bei der Social Media Night in Karlsruhe zu genau diesem Thema verpasst habe, schließlich war mein Interesse daran sehr groß. Meine Entschuldigung ist allerdings berechtigt, da ich zu dieser Zeit selbst zur digitalen Entgiftung auf einer Rucksacktour durch Brasilien war und ein bisschen Zeit offline genossen habe.

Der Mehrwert einer digitalen Entgiftung

Mittlerweile gibt es gar Hotels, die spezielle „Digital Detox“-Pauschalen anbieten, bei denen eine internetfreie Zeit angepriesen wird, fernab von iPhone & Co. Einerseits klingt dies ziemlich verrückt, doch andererseits macht solch eine Auszeit durchaus Sinn.

Nicht nur, dass eine Auszeit vom digitalen Wahnsinn die Wahrnehmung der äußeren Einflüsse und der Umgebung verbessern soll. Auch die Kommunikation mit Mitmenschen wird gestärkt, schließlich kann man nicht durch neue E-Mails, Gruppenchats oder Facebook-Likes abgelenkt werden.

Der ein oder andere fängt sogar an, sich wieder ein bisschen besser selbst kennenzulernen, so zumindest versprechen es diverse Programme, die ich vorsichtshalber mal gegoogelt habe. Dass man durch das Abschalten die Konzentration steigert, sich auf eine Sache fokussieren kann, aufnahmefähiger ist und der Kopf wieder etwas freier wird, das kann jeder einzelne von Euch sicherlich bestätigen.

Meine persönliche digitale Entgiftung

Um mir beim nächsten Besuch meines guten Freundes nicht anhören zu müssen, warum ich ihm nicht mehr in die Augen schaue und warum ich so hibbelig geworden bin, habe ich mir selbst ein paar Maßnahmen zur digitalen Entgiftung auferlegt. Klingt komisch, ist aber so.

Und zwar habe ich mir in Zukunft vorgenommen, mobile Endgeräte (und den Flimmerkasten sowieso) aus dem Schlafzimmer zu verbannen und des Öfteren zum Buch zu greifen. Das soll ja bekanntlich – je nach Inhalt – sehr bildend sein und für einen ruhigen Schlaf sorgen. Eine gelungene Ergänzung dazu ist Sport in der freien Natur nach einem Arbeitstag vor dem Bildschirm, natürlich ganz ohne Kopfhörer im Ohr.

Erste Ideen für neue Blogposts oder Projekte halte ich schon länger in meinem dezent schwarzen DIN A5-Notizbuch fest, bevor ich mich ans Formulieren des Textes mit Hilfe von Evernote mache. Um dabei nicht abgelenkt zu werden, steht das Datenvolumen meines Smartphones oft auf OFF, sodass chronisches Klingeln diverser WhatsApp-Gruppen oder Erwähnungen in Tweets unmöglich ist.

Auch Apps miste ich auf meinen mobilen Endgeräten regelmäßig aus. Denn viele davon sind anfangs zwar ganz toll, langfristig aber nur nutzlose Zeitdiebe. Mit einem ähnlichen Thema hatte ich mich in einem vergangenen Blogartikel etwas näher auseinander gesetzt.

Die Begeisterung zum Social Web besteht weiterhin

Versteht mich nicht falsch. Der Beitrag soll keineswegs meinen Enthusiasmus zu den sozialen Netzwerken schmälern, sondern lediglich deutlich machen, dass es ziemlich sinnvoll ist, sich gewisse Auszeiten zu nehmen. Nicht nur, dass man dadurch selbst entspannter wird. Auch die Begeisterung für das digitale Marketing bleibt dadurch erhalten oder wird gar neu entfacht.

Achtet doch einfach selbst mal auf Euer Nutzerverhalten hinsichtlich Facebook, Twitter, Instagram,… und überlegt Euch, ob in Bezug auf die Nutzung nicht weniger mehr sein kann. Oder wie war das nochmal mit dem Claim im obigen Video?

Über den Autor

Daniel Schöberl administrator

2 Kommentare bisher


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Blogparade: Meine Antworten zu #DigitalLEBENdanielschoeberl.comEingestellt am11:27 pm - Sep 25, 2014

[…] im Digitalen Zeitalter? Ständig erreichbar zu sein kann eine Menge Stress verursachen, da das Abschalten vom Alltag dadurch erheblich erschwert wird. Auf der anderen Seite macht es neue Türen auf, wie zum Beispiel […]


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Blogparade: Meine Antworten zu #DigitalLEBENEingestellt am4:31 pm - Jul 1, 2017

[…] im Digitalen Zeitalter? Ständig erreichbar zu sein kann eine Menge Stress verursachen, da das Abschalten vom Alltag dadurch erheblich erschwert wird. Auf der anderen Seite macht es neue Türen auf, wie zum Beispiel […]

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