So ticken Deutschlands Blogger

VonDaniel Schöberl

So ticken Deutschlands Blogger

„So bloggt Deutschland“ ist eine von rankseller, einem der führenden Blog-Vermarkter in Europa, ins Leben gerufene Studie über den Erfolg, die Beweggründe und das Verhalten deutscher Blogger. Hierfür wurden insgesamt mehr als 48.000 Blogger kontaktiert, wobei 2.344 davon tatsächlich an der Umfrage teilgenommen haben. Also eine durchaus repräsentative Stichprobe, zumindest für die deutsche Blogosphäre.

Insbesondere bei der Frage „Über welche Bereiche wird gebloggt?“ war ich etwas verwundert, denn innerhalb der Top 10 ist der Sport gar nicht erst aufzufinden, was mich fast schon schockiert hat. So wird primär nicht etwa über kuriose Geschichten aus der Welt des Sports geschrieben, sondern vielmehr über Obst und Gemüse, Gesundheit und Ernährung sowie Erotik und Liebe. Hier die beliebtesten Themen über die in Deutschland gebloggt wird:

  1. Heim und Garten (7,0 %)
  2. Erotik und Liebe (6,4%)
  3. Gesundheit und Ernährung (5,65%)
  4. Reisen und Touristik (5,3%)
  5. Elektronik und Computer (5,2%)
  6. Lifestyle und Mode (5,1%)
  7. Business (4,9%)
  8. Bildung und Wissen (4,8%)
  9. Sonstiges (4,4%)
  10. Shopping (4,2%)

In meinen Augen kann man darüber diskutieren, ob man Gesundheit und Ernährung sowie Lifestyle und Mode nicht getrennt voneinander hätte betrachten müssen. Es hätte mich durchaus interessiert, wie beispielsweise die Foodblogger in einer Einzelbetrachtung abgeschnitten hätten. Aber egal, die Studie finde ich alles in allem dennoch sehr gelungen und vor allem für mich als Blogger sehr informativ.

Ebenfalls beeindruckt hat mich die Anzahl der männlichen Blogger. So sind gut zwei Drittel der Schreiberlinge Männer, während gerade mal ein Drittel der Frauen aktiv ein Weblog betreibt. Weniger überraschend ist jedoch das Ergebnis, das 66,4 Prozent der Blogger nicht nur eine Plattform, sondern gleich mehrere haben. Aus eigener Erfahrung kann ich mich dieser Statistik nur anschließen.

Was hingegen die Einnahmen betrifft, so ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar, dass sage und schreibe 71 Prozent der Blogger mit ihrem Webangebot Geld verdienen. Definitiv eine hohe Prozentzahl. 13 Prozent davon verdienen gar mehr als 1.000 Euro. Würde man dies hinterfragen, so wären sicherlich die Erotikblogs ganz vorne mit dabei, denn wie sagt man so schön: Sex sales!

Auch die Anzahl der Blogger, die aus beruflichem Hintergrund Artikel veröffentlichen ist mit 58,2 Prozent durchaus beachtlich. Man könnte davon ausgehen, dass die Mehrzahl davon Journalisten sind, doch mit 84,9 Prozent ist die Anzahl der Betreiber ohne jegliche journalistische Ausbildung dafür zu hoch. Meiner Meinung nach ist dies auch nicht allzu bedeutend, schließlich sind die wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiches Bloggen der Spaß am Texten und eine zumindest halbwegs gute Rechtschreibung, die einem während der Schullaufbahn vermittelt werden sollte.

Zu guter Letzt bleibt nur noch die Auswertung über die Marketingmaßnahmen, die eingesetzt werden, um das Blog bekannter zu machen, zu erwähnen:

  1. Suchmaschinenoptimierung (35,4%)
  2. Social Media (35,0%)
  3. Newsletter (10,0%)
  4. SEM (4,0%)
  5. Display (4,0%)

Fast schon erstaunlich, dass lediglich 35 Prozent der Blogger soziale Netzwerke nutzen, um auf ihre Veröffentlichungen aufmerksam zu machen. Im Zeitalter von Facebook, Twitter und Co. ist dies sicherlich die einfachste und schnellste Maßnahme für ein erfolgreiches Blogmarketing. Und dass sich Social Signals vermehrt positiv auf die Suchmaschinenergebnisse auswirken ist ebenfalls längst kein Geheimnis mehr oder irre ich mich da etwa?.

Mit vielen der genannten Statistiken kann ich mich durchaus identifizieren. Zwar schreibe ich nicht über Obst, meinen Gesundheitszustand oder Erotikleben. Allerdings bin ich männlich, habe auch schon mal ein paar Cent hinzuverdient, blogge teilweise mit beruflichem Hintergrund auf mehr als einer Plattform und habe keinerlei journalistische Ausbildung.

Ich zähle somit definitiv zur Mehrheit, was nicht immer positiv sein muss, frei nach dem Motto: „Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.“ Nichtsdestotrotz werde ich solange Artikel veröffentlichen bis es mir keinen Spaß mehr macht. Leider war das Wort mit den vier Buchstaben keiner der Beweggründe, warum man eigentlich bloggt. Aber ich bin mir sicher (oder hoffe es zumindest), dass die Mehrzahl der Befragten auf Spaß als Hauptgrund für das Bloggen gestimmt hätte.

Mit einem Klick auf das folgende Banner gelangt Ihr übrigens direkt zur übersichtlichen Infografik von rankseller:

Blogger Umfrage Deutschland

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Daniel Schöberl administrator

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