19 Milliarden US Dollar: Facebook kauft WhatsApp

VonDaniel Schöberl

19 Milliarden US Dollar: Facebook kauft WhatsApp

Vor wenigen Minuten schrieb mir ein Freund auf WhatsApp „Hallo Facebook“, was mich kurz zu der Annahme brachte, dass sich dieser ein Bier zu viel beim Champions League-Spiel von Arsenal London gegen den FC Bayern genehmigt hatte. Da aber kurz darauf mehrere Push-Nachrichten auf mein Smartphone einprasselten, war mir schnell bewusst, dass der Absender der besagten Nachricht nicht allzu besoffen sein konnte.

Schnäppchenjagd sieht anders aus

Hatte Jan Koum, der Gründer der Smalltalk-App nicht noch vor kurzem bei der DLD-Conference in München betont, dass er WhatsApp trotz diverser Milliarden-Angebote nicht verkaufen wolle? Oder bezog er sich mit seiner Aussage etwa nur auf den Internet-Giganten Google und der Deal mit Facebook war längst in trockenen Tüchern? Fest steht, dass uns Koum ordentlich hinters Licht geführt hat und bei 19 Milliarden Dollar verständlicherweise doch noch schwach wurde.

Spiegel Online nach zu urteilen kostet die Übernahme Facebook vorerst 16 Milliarden Dollar, wovon vier Milliarden cash und die restlichen 12 Milliarden Dollar via Facebook-Aktien getilgt werden. Weitere drei Milliarden Dollar, so ist es auf spiegel.de zu lesen, sollen später „in Form von Aktien an die Gründer und Mitarbeiter fließen“.

Messenger wird unendlich viele Nutzer erreichen

Wie Jan Koum vergangenen Monat in München ebenfalls verlauten ließ, verfüge WhatsApp über 430 Millionen aktive Nutzer. Verglichen mit Facebook macht dies nicht einmal die Hälfte des Kuchenstücks aus. Doch das sollte WhatsApp in Zukunft wohl kaum stören, da die Kurznachrichten-App seine potenzielle Zielgruppe durch den Verkauf prompt auf mehr als 1,2 Milliarden User ansteigen ließ.

Damit scheinen auch die Zeiten des Facebook Messengers endgültig gezählt zu sein, der bisher als eine eher unscheinbare Alternative zu WhatsApp gegolten hatte. Was Facebook aus dem Kauf von WhatsApp machen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Mark Zuckerberg & Co. mit dem Kauf einen weiteren großen Meilenstein erreicht haben. Larry Page und Google dürfte diese Meldung nicht allzu fröhlich stimmen.

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