An den vergangenen drei Tagen war in Berlin das berühmt berüchtigte „Klassentreffen“ oder „Familientreffen“ namens re:publica angesagt, das von den Gründern bei der Eröffnung gar als Festival vorgestellt wurde. Hier treffen sich jährlich Entwickler, Blogger, Journalisten, sonstige Nerds bis hin zu politisch Interessierten, die auf eine ganz bestimmte Art und Weise von der digitalen Welt besessen sind.
Die ersten Eindrücke eines Neulings
Erstmals war auch ich mit von der Partie und hatte große Erwartungen, schließlich war die Aufregung innerhalb meiner Twitter-Timeline bereits Tage vor dem Event riesengroß. Auch im vergangenen Jahr wimmelte mein Account nur so vor lästigen Tweets mit dem Hashtag #rp12. Und das über ganze drei Tage hinweg. Höchste Zeit also für mich selbst dabei zu sein, um einige Avatare, die ich bisher nur aus der digitalen Welt kannte, endlich in der Realität anzutreffen.
Vor allem in den Anfangsstunden machte sich bei den meisten Teilnehmern, so auch bei mir, eine gewisse Unsicherheit breit. Man kennt sich zwar, allerdings auch wieder nicht. Das erste Herantreten an einen Follower ist daher immer etwas schüchtern und zwar von beiden Seiten. Da man aber schnell mitbekommt, dass es ca. 90 Prozent aller Besucher so geht, ist die Zurückhaltung schnell verflogen, vor allem ab 16 Uhr („Kein Bier vor vier!“).
Alles in allem ist die re:publica, die mit der englischen Aussprache, wie ich feststellen musste, rein gar nichts zu tun hat, eine sehr zwanglose Veranstaltung. Es geht tatsächlich um das Networking und wer diese Möglichkeit nicht nutzt, dem werden zwar einige spannende und tiefgründige Vorträge geboten, eine Erweiterung des eigenen Netzwerkes bleibt allerdings aus. Und mal ehrlich, die besten Informationen und Ideen erhält man nun mal bei einem Gespräch mit anderen Bloggern, Diginerds und Social Media-Rockstars.
Die Top 3 der Sessions auf der re:publica
In Erinnerung bleiben werden mir drei imponierende Vorträge, wovon jeder an einem anderen Tag stattfand. Zur Prime Time, zeitgleich mit „The Simpsons“ auf Prosieben, referierte der stets polarisierende Sascha Lobo einen Überraschungsvortrag zum Thema „Mit Wut und Pathos für das freie Internet“. Dieser war teilweise etwas langwierig, allerdings beinhaltete er zahlreiche spannende Blickwinkel, gepaart mit einer ordentlichen Portion Ironie. Die enorme Anzahl an Zuhörern auf Stage 1 machte zudem deutlich, welch großes Standing Lobo noch immer unter den „Internet People“ genießt.
Der Dienstag begann sogleich mit der energiegeladenen Französin Catherine Barba, die „10 tips to grow your Positive Entrepreneurial Energy“ raushaute. Nicht nur ein äußerst motivierender Beitrag, sondern gleichzeitig auch eine Art Warnung, sich nicht über alltägliche Kleinigkeiten zu ärgern und das Leben in vollen Zügen zu genießen und das zu tun, woran man tatsächlich Spaß hat: „Life is short – eat cookies!“ Steve Jobs hätte es, wie bei seiner damaligen Rede in Stanford, nur schwer besser machen können.
Hier die Top 10 von @cathbarba:
Last, but not least ging es am letzten Tag der Konferenz im Vortrag „Die Digital Natives ziehen in den Krieg“ von Thomas Wiegold und Sascha Stoltenow darum, dass soziale Netzwerke nicht immer friedlich sind, sondern gerade in Krisensituationen förderlich für Kriegsverherrlichung und Propaganda sein können.
Auf der anderen Seite zeigen Facebook & Co. allerdings auch einen Blick hinter die Kulissen, zumindest solange bis die Zensur in Kraft tritt. Eine spannende Website für alle Ferngebliebenen ist hierbei sicherlich Out of Sight, Out of Mind., eine gut aufbereitete, interaktive Statistik, die ein paar weniger schöne Zahlen wiedergibt. Schaut einfach mal rein.
Nobody is perfect, auch die re:publica nicht
Um die #rp13 nicht ausschließlich in den Himmel zu loben, lässt sich ein objektiver Blick auf das Event nicht vermeiden. Glücklicherweise gibt es hierbei nicht allzu viel zu bemängeln, denn die Veranstaltung war einfach rundum gelungen, bis auf eben diese drei winzigen Schönheitsflecken:
Beim Gesamturteil spielen die obigen Punkte nur eine untergeordnete Rolle. Die re:publica hat definitiv das Potenzial dazu, als Ziel in die Buchreihe „1,000 Places to See Before You Die“ aufgenommen zu werden. Für sämtliche Webworker und digital Begeisterte ist eine Reise nach Berlin ein absolutes Muss, weshalb auch ich im kommenden Jahr wieder mit dabei sein werde. Und dann gilt es erneut, das Netzwerk weiter auszubauen, neue Ideen aufzuschnappen und auch das Feiern nicht außer Acht zu lassen.
Vielen Dank an alle, mit denen ich mich während der drei Tage austauschen konnte und auf den Putz hauen durfte. Außerdem natürlich ein großes Lob an die Organisatoren für drei Tage vom Allerfeinsten. Wir sehen uns dann spätestens zur re:publica 2014 in Deutschlands digitaler Hauptstadt Berlin.
[…] ich das rote Kuvert in der Hand hielt, ein Vortrag von Manuela Schauerhammer bei der diesjährigen re:publica in den Sinn. Das Thema “Heute aufwachsen in Digitalistan: Die neuen mündigen […]
[…] Rede, kurzer Sinn… In meiner Zusammenfassung zur re:publica 2013 hatte ich bereits angekündigt, auch im kommenden Frühling wieder in Berlin erscheinen zu wollen. […]
[…] Im pulsierenden Berlin beginnt übermorgen die re:publica. Endlich, möchte man meinen, denn die Vorfreude auf den Pflichtevent für Blogger und sonstige Digital-Fetischisten existiert beim Großteil der Besucher bereits seit dem Ende vergangenen Veranstaltung. […]
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[…] zu wollen, möchte ich ein paar Dinge nennen, die besser hätten laufen können oder bei der re:publica 2013 vielleicht auch einfach besser waren. So fand ich trotz des tollen Mottos “Into the Wild“ die […]
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[…] Sessions und 800 Speaker haben 2015 für eine geballte Informationsflut gesorgt. Anders als noch 2013, wo ich mir im Vorhinein lange Gedanken gemacht habe, welchen Vortrag ich wann besuchen würde, […]
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