Schee war´s – Rückblick auf das Barcamp Karlsruhe

VonDaniel Schöberl

Schee war´s – Rückblick auf das Barcamp Karlsruhe

Motivierend, informativ und extrem witzig. Ungefähr so könnte man das vergangene Wochenende beschreiben, schließlich fand in Karlsruhe das insgesamt dritte Barcamp statt, welches auf Twitter unter #bcka14 sein Unwesen trieb. Für mich war es innerhalb eines Monats zwar das zweite Barcamp, allerdings mein erstes in Karlsruhe überhaupt. Und so viel vorab, es hat sich gelohnt.

Vorstellungsrunde und Location

Was mir an Barcamps ganz besonders gefällt, dass ist der Spirit, den man nach der Veranstaltung hat, die neu gesammelten Ideen, der Austausch mit „Gleichgesinnten“ sowie das analoge Treffen von Personen, die man in der digitalen Welt allerdings schon eine ganze Weile kennt. Daher kam die Vorstellungsrunde zu Beginn der Veranstaltung gerade recht, auch wenn sich diese auf Grund der Anzahl der Teilnehmer etwas in die Länge zog.

Beim allgemeinen Vorstellen waren meine Tags – anders als auf meinem Namensschild – #Blogger, #Weltmeister und #Movember. Insbesondere auf den letzten Tag legte ich großen Wert, da ich meinen nicht allzu schönen und immer präsenter werdenden Schnäuzer irgendwie zu entschuldigen versuchte. Umso glücklicher war ich als einige Minuten später ein weiterer Mo Bro aufstand und erwähnte, dass er ebenfalls Teil des Movembers sei. Glück gehabt!

Dass das Barcamp Karlsruhe in der Karlshochschule stattfand war kein Zufall, schließlich organisiert der Social Media Club Karlruhe hier in regelmäßigen Abständen die Social Media Night. Hier gab es neben dem „Play Space“ mit Verköstigungen ohne Ende und dem durchaus stylischen KarlsCafe, bei dem wiederum ein weiterer Mo Bro beschäftigt war, sechs weitere Session-Räume, die sich von der Größe nicht wirklich unterschieden. Alles in allem eine sehr schöne Location.

Die Highlights vom ersten Sessiontag

Auf Grund meines Halbwissens bezüglich der Verschlüsselung von E-Mails diente ich als Inspiration für den Vortrag von Nathan, der uns das Thema näherbrachte und mir die Augen öffnete, um meine E-Mails in Zukunft tatsächlich zu verschlüsseln. Gut, dass er Schritt für Schritt und vor allem verständlich die einzelnen Schritte erklärte, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Jetzt liegt es nur noch an mir, Thunderbird runterzuladen, das Add-On Enigmail zu aktivieren und dem öffentlichen E-Mail-Verkehr den Garaus zu machen. Ein großes Dankeschön hierbei für einen tollen Vortrag.

Ein wahres Feuerwerk an Informationen brannte Oliver Ueberholz ab, der in seiner Session „Best of 165 Tools“ zahlreiche Alternativen zu Hilfsmitteln aus der Welt der Social Media und dem Projektmanagement vorstellte. Das passende Whitepaper dazu mit dem Prädikat „absolut lesenswert“ solltet ihr euch daher nicht entgehen lassen.

Kein Wunder also, dass ich nach der Präsentation gleich sitzen blieb und dem zweiten Beitrag des Geschäftsführers der mixxt GmbH in Folge mit dem Titel „Content Marketing Workflows“ ebenfalls gespannt lauschte. Hauptaugenmerk war hierbei die Kommunikation von Marken beziehungsweise Unternehmen nach außen, wobei mir der folgende Satz hinsichtlich der Aufmachung eines Blogs ganz besonders in Erinnerung geblieben ist:

Um etwas Abstand vom digitalen Marketing zu nehmen, bewunderte ich im Anschluss die Redegewandtheit von Nils Pawlik, der eigentlich Krankenpfleger ist, die Menge in seiner Session „Alternative Beziehungsformen“ allerdings mit mir bis dato unbekannten Partnerschaftsgeflechten, wie zum Beispiel der Polyamorie, begeisterte. Wirklich spannend, unter anderem auch dadurch, dass seit dem Studium endlich mal wieder jemand eine Tafel und Kreide als Präsentationsinstrument benutzte.

Meinen ersten Tag rundeten die Sessions „Website monetarisieren – Brainstorming!“ und „acary – Eure Events auf einen Blick“ ab, wobei mir der Beitrag von Sven Herzog besonders gut gefiel. So ist Acary ein Kalender, der primär für Barcamp-Fetischisten und Social Media Enthusiasten gedacht ist, schließlich listet die App oder die Website sämtliche Events auf, die für alle Digitalos von großer Relevanz sind. Das Ganze befindet sich zwar noch in der Beta-Phase, aber die Jungs aus dem Hause Dr. Thomas + Partner freuen sich definitiv über weitere Anregungen.

Bevor es nach einem interessanten ersten Veranstaltungstag wieder mit dem Zug gen Offenburg ging, war noch ein bisschen Netzwerken angesagt. Und so kam es, dass es mich mit einem Teil unserer mittlerweile fast schon eingeschlafenen IronBlogger-Gruppe ins Aposto verschlug, wo wir einen erfolgreichen ersten Tag mit tiefsinnigen Gesprächen und jeder Menge Lacher erfolgreich abschlossen.

Die Highlights vom zweiten Sessiontag

Hatte ich vor dem Wochenende noch beschlossen, den zweiten Tag vom Barcamp Karlsruhe auszusetzen, so hatte mich der erste Tag doch so sehr angefixt, dass ich andere Termine unbedingt verschieben musste und mich heute Morgen erneut auf den Weg in die Fächerstadt begab. Wie sich im Nachhinein herausstellte eine sehr kluge Entscheidung von mir, da Barcamps in (Süd-)Baden leider doch sehr rar besäht sind.

Mit etwas Verspätung verpasste ich zwar den ersten Slot, beäugte aber wenig später etwas kritisch das vorgestellte Modell einer selbstorganisierten Firma, die bereits seit zehn Jahren auf jegliche Hierarchien im Unternehmen verzichtet. Ein sehr spannendes Thema, auch wenn einige Punkte, wie zum Beispiel interne Gehaltsverhandlungen oder ein enormes Wachstum an Mitarbeitern, das Modell durchaus in Frage stellen.

Zurück in meine Studienzeit wurde ich in der folgenden Session versetzt, die sich um Modelle und Tipps zur Motivation drehte. Dabei sprach Felix Widmayer nicht nur die X-Y-Theorie von McGregor an und erläuterte eine überarbeitete Version der Maslowschen Bedürfnispyramide. Er war auch der Meinung, dass die extrinsische Motivation keinen Erfolg versprechen würde und erläuterte dies anhand einiger Beispiele. Ein durchaus interessanter Vortrag, der aufzeigte, wie wichtig es doch ist, mit Spaß bei der Sache zu sein und sich selbst zu verwirklichen.

Dorothee Fleck, die ich vor ein paar Wochen bei der DNX in Berlin kennengelernt habe und die in den vergangenen Jahren zweimal mit dem Fahrrad um die Welt gereist war, sprach mit einigen Teilnehmern über ihre Erfahrungen und das Erlebte. Positiv hervorzuheben ist vor allem, dass sie ihre Session ohne jegliche Hilfsmittel hielt und sie uns bei einer angenehmen Atmosphäre von ihren beeindruckenden Touren berichtete – Fernweh garantiert.

Die letzten beiden Sessions waren „Urbanes Gärtnern“ und „Suizid – 5 Ways to leave your live“. Warum ich bei der erstgenannten anwesend war, wusste ich selbst nicht so richtig, obwohl ich durchaus auf den Geschmack gebracht wurde, demnächst als Hobbygärtner auf meinem Balkon zu fungieren.

Vom Leben der Pflanzen ging es eine Stunde später zum Sterben der Menschen über, wo Krankenpfleger Nils von gescheiterten Selbstmordversuchen berichtete, was sich sehr makaber anhört, letztendlich aber die vielleicht amüsanteste Session des Barcamps war, wenn auch für Außenstehende nur schwer vorstellbar.

Barcamp Karlsruhe: Gerne mehr davon

Alles in allem war das Barcamp in Karlsruhe eine wunderbare Veranstaltung. Die Organisation hat einen nahezu perfekten Job gemacht und uns nicht nur mit jeder Menge Lebensmittel in Form von Kaltgetränken, Süßigkeiten und ausgiebigen Mittagessen versorgt, sondern auch reibungslos durch die beiden Veranstaltungstage geführt. Hut ab dafür und Daumen hoch!

Auch der Großteil der Sessions war absolut stark. Jetzt heißt es all die gesammelten Informationen zu bündeln und zu verarbeiten, um die ein oder andere Idee in Zukunft umzusetzen. So wurden beispielsweise nicht nur erste Schritte für ein erstmaliges Tweetup in Offenburg ausgetüftelt, sondern auch das Feuer der Ironblogger wieder ein bisschen mehr entfacht, sodass einem weiteren Treffen nichts mehr im Wege steht.

Vielen Dank an die Orga für ein großartiges Barcamp und auch all den Teilnehmer ein großes Dankeschön für interessante, schwachsinnige, aberwitzige und lehrreiche Gespräche. Bis zum nächsten Barcamp.

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Daniel Schöberl administrator

2 Kommentare bisher


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Barcamp Karlsruhe 2014 – ein kurzer RückblickEingestellt am10:27 pm - Nov 19, 2014

[…] noch was ausgemacht. Und dann später am Nachbartisch zufällig andere vom Barcamp entdeckt und in Blogbeiträgen wie diesem von Daniel gelesen, dass sich andere anderswo getroffen […]


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Barcamp Rhein-Neckar: Eine unheimlich gute Premiere – danielschoeberl.comEingestellt am5:48 pm - Apr 19, 2015

[…] Zeit ausgefüllt sein würde. Das beruhigte mich ein wenig, denn ich hatte wie auch schon beim Barcamp in Karlsruhe nichts vorbereitet. Schande über mein Haupt, aber wie es das Regelwerk besagt, ist es sowieso viel […]

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