Darum folgt dir niemand auf Twitter

VonDaniel Schöberl

Darum folgt dir niemand auf Twitter

Ende September gab es auf mashable.com einen äußerst amüsanten Artikel mit dem Titel „This Is Why No One Follows You on Twitter“. Dieser enthielt zehn Gründe, warum die gewünschten Follower auf Twitter ausbleiben. In Anlehnung an diesen überaus kurzweiligen Beitrag habe ich mir nun selbst ein paar Gedanken gemacht und mich auf sieben Punkte beschränkt.

Darum folgt dir niemand auf Twitter

1. Du definierst dich selbst als Social Media Experte

Experten schön und gut, allerdings zählt diesbezüglich nicht nur das Sprichwort „Wer denkt gut zu sein, hört auf besser zu werden“, sondern vor allem „Nobody is perfect“. Experten, ein furchtbar scheußliches Wort, mit dem man sich nach eigenen Angaben zu dem macht, was man gar nicht ist. .

2. Du hast einen Eierkopf (oder bist vielleicht sogar einer)

Twitterati, die ebenso banale wie irrelevante Dinge in die große, weite Welt hinausposaunen, sind aus der Sicht des Betrachters meist Eierköpfe, denen man partout nicht folgen möchte. Doch mit den eigentlichen Eierköpfen sind diejenigen gemeint, die es bisher aus unerklärlichen Gründen versäumt haben, ein Profilfoto hochzuladen. Das hat dann oftmals den Anschein, dass ein Account nicht wirklich gepflegt wird oder sich gar jemand verstecken möchte. Ein massiver Anstieg der Followerzahl wird dadurch jedoch nicht erreicht.

3. Du folgst weitaus mehr Personen als dir folgen

Wer sich auf Followerjagd begiebt und Nutzern folgt, um wiederum zurückverfolgt zu werden, macht nichts Falsches. Ungläubig wirkt das jeweilige Profil, wenn weitaus mehr Personen gefolgt wird, als einem selbst folgen. Das macht nicht nur uninteressant, sondern führt auch dazu, ohne große Nachforschungen in die Schublade Vollzeit-Spammer oder Werbefuzzi gesteckt zu werden.

4. Du denkst die Timeline gehört dir

Ein Tweet folgt dem anderen, was ebenfalls nicht wirklich negativ zu bewerten ist, allerdings sollten die einzelnen Kurznachrichten schon über eine gewisse Qualität verfügen. Doch wer 20.000 Tweets pro Jahr sendet, der läuft Gefahr eben diese Qualität vermissen zu lassen. Das muss nicht immer so sein, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß.

5. Du nutzt Twitter als reinen Werbe- und Verkaufskanal

Werbung nervt! Zumindest, wenn sie aufdringlich und wenig durchdacht ist oder gar die falsche Zielgruppe anspricht. Twitter ist kein Werbe-, sondern vielmehr ein Kommunikationskanal zum Austausch von Informationen. Wer den Kanal ausschließlich zu Werbezwecken nutzt und zahlreiche Nachrichten sendet, der wird wohl kaum eine Community aufbauen können, welche tatsächlich an den einzelnen Tweets interessiert ist.

6. Du bist ein großer Fan von Direct Messages

Vor lauter Freude über neue Follower bedankst du dich bei jedem einzelnen nochmals persönlich mit einer (automatischen) Begrüßungs-DM und dem überaus wichtigen Hinweis „Lass uns auch auf Facebook und Xing miteinander vernetzen!“. Ähhh, sorry, aber das geht nun mal gar nicht. Vor allem nicht, wenn auch Tage danach weitere „Direct Messages“ folgen, um einen an die ach so wichtige Vernetzung mit einem Unbekannten zu denken. Manchmal ist weniger einfach mehr.

7. Du retweetest und favorisierst deine gesamte Timeline

Über Retweets freut sich jeder. Doch Personen auf Twitter zu folgen, deren Inhalte lediglich aus Retweets und keinerlei eigenen Ideen bestehen, hat einen Mehrwert gleich null. Auch favorisierte Tweets nimmt man gerne mal entgegen, da sie eine Art Anerkennung sind, obgleich deren Bedeutung weitaus geringer ausfällt als bei Retweets. Doch wenn sämtliche Beiträge stets von der gleichen Person gefavt werden, dann geht nicht nur die Glaubwürdigkeit verloren, sondern auch die Lust auf einen anständigen Dialog.

Letztendlich besteht der große Vorteil von Twitter (und anderen sozialen Netzwerken) darin, dass sämtliche Nutzer frei entscheiden können, von wem sie Informationen beziehen möchten. Vielleicht sind die obigen Punkte teils etwas spitz formuliert, aber keineswegs völlig aus der Luft gegriffen und unsinnig. Falls doch, dann werde ich dies sicherlich in den kommenden Tagen an den rapide sinkenden Followerzahlen bemerken.

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Daniel Schöberl administrator

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